Die Notfallseelsorger*innen in Mülheim, Essen und Oberhausen sind 24/7 rufbereit. Jedes Jahr rücken sie zu insgesamt rund 350 Einsätzen aus.
Die Notfallseelsorge wird alarmiert, wenn …
- ein Mensch plötzlich verstirbt.
- Angehörige nach vergeblichen Reanimationen, nach Suiziden oder bei einem plötzlichen Kindstod Beistand brauchen.
- die Polizei eine Todesnachricht überbringen muss.
- es zu Großschadenslagen kommt.
Wichtig: Die Notfallseelsorger*innen werden nur durch die Leitstelle der Feuerwehr in den Einsatz gerufen. Wer individuell in einer belastenden Lebenslage Hilfe braucht, wendet sich an die Telefonseelsorge (Telefon 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222).
So arbeitet die Notfallseelsorge
Die Notfallseelsorgenden in Mülheim, Essen und Oberhausen sind ein ökumenisches Team aus rund 100 Frauen und Männern, das sich aus ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden der evangelischen und katholischen Kirche in den drei Ruhrgebietsstädten zusammensetzt.
Die Notfallseelsorger*innen …
- haben Zeit und lassen Menschen nach schweren Schicksalsschlägen nicht allein.
- halten gemeinsam mit Trauernden das Unfassbare aus und geben Halt.
- respektieren den Glauben und die Weltanschauung der Menschen, denen sie begegnen.
- bieten beim Tod eines Menschen einen Abschied mit Gebet und Segen an.
- sind kundige Lots*innen und informieren über weitere Hilfsangebote.
- unterliegen der Schweigepflicht.
Regionale Kooperation
Die Notfallseelsorgeteams aus Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen übernehmen in der Regel die Einsätze in ihrer eigenen Stadt. Sie unterstützen sich gegenseitig in überörtlicher Hilfe und bei größeren Einsatzlagen. In der Notfallseelsorge MEO sind seit dem 1. Januar 2024 die Notfallseelsorgesysteme Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen vereint.
Die Notfallseelsorge in der MEO-Region bildet jährlich neue Seelsorgende in einem gemeinsamen Kurs für die drei Städte aus. Interessierte sind herzlich willkommen und können sich bei den lokalen Koordinator*innen melden.
Ehrenamtliche Mitarbeit als Notfallseelsorger*in
Ausbildung – Eckdaten
In der Regel beginnt die Ausbildung im Januar und endet mit einem Einführungsgottesdienst im Herbst des gleichen Jahres. Der Kurs findet wöchentlich jeweils am Mittwochabend (außer in den Schulferien) statt und umfasst 120 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten. Obligatorisch ist ein Praktikum im Rettungsdienst. Die Ausbildungsorte sind rotierend die Feuerwachen der Städte Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen. Während der Ausbildung und nach dem Abschluss finden Reflexionsgespräche statt.
Ausbildung – Inhalte
Die Ausbildung orientiert sich an den Standards der psychosozialen Akuthilfe.
- Themen wie Tod, Trauer, Schuld, Suizid und Glaube werden Inhalte der Ausbildung sein.
- Die Notfallseelsorgenden bilden sich weiter über Kommunikation, Psychotraumatologie und Resilienz.
- In Rollentrainings erweitern und reflektieren die angehenden Notfallseelsorger*innen ihre Kontakt- und Gesprächsfähigkeiten.
- Gemeinsam finden die Notfallseelsorger*innen passende Ausdrucksformen für religiöse Handlungen.
- Notfallseelsorgende lernen Strukturen bei Polizei und Feuerwehr kennen, um in Einsätzen gut mit den Beamten zusammen zu arbeiten.
Anforderungen an Notfallseelsorgende
- Notfalseelsorger*innen sollten körperlich und seelisch belastbar sein.
- Auch nach der Ausbildung nehmen Notfallseelsorger*innen regelmäßig an Fallbesprechungen und Fortbildungen teil.
- Notfallseelsorger*innen sollten Mitglied einer christlichen Kirche sein oder sich als Teil der christlichen Gemeinschaft verstehen.
- Vorausgesetzt wird ein Mindestalter von 25 Jahren.
- Wer die Ausbildung absolviert, sollte bereit sein, anschließend an insgesamt 12 Tagen im Jahr Dienste zu übernehmen, die individuell in unterschiedliche Schichten aufgeteilt werden können.
Mini-Projekt
„Mittelfristige Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien“ vermittelt das spendenfinanzierte Mini-Projekt in der Region Mülheim / Essen / Oberhausen. Familien, die in einer Akutsituation von der Notfallseelsorge betreut wurden, können hier so lange weitere psychosoziale Unterstützung bekommen, bis Wege in eine langfristige Unterstützung / Therapie geebnet sind. Mehr hier
Kontakt
Hinweis in eigener Sache:
Nur die Einsatzkräfte von Feuerwehr können die Notfallseelsorge alarmieren. Die Notfallseelsorger*innen dann von der Leitstelle der Feuerwehr in den Einsatz geschickt.
Wer ein individuelles Seelsorgegespräch vereinbaren möchte, findet die Kontaktdaten der Mülheimer PfarrerInnen hier. Ansprechpartner*innen rund um die Uhr gibt es kostenfrei und anonym bei der Telefonseelsorge unter Telefon 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222.
Heike Hörstgen
Koordinatorin der Notfallseelsorge Mülheim an der Ruhr
0176 70 99 3237
heike.hoerstgen@ekir.de
Iris Stratmann
Koordinatorin der Notfallseelsorge Essen und Oberhausen
0160 94 744 792
iris.stratmann@ekir.de
Diakon Herwarth Schweres
Koordinator der Notfallseelsorge Essen
0163 23 66 226
herwarth.schweres@ekir.de
Guido Möller
Pfarrer der MEO-Notfallseelsorge
0176 7212 6102
guido.moeller@ekir.de
Spendenkonto Notfallseelsorge
KD Bank Dortmund eG, IBAN DE49 3506 0190 1011 1660 20, Stichwort: „Spende Notfallseelsorge“
Online-Spende hier
Partner der Notfallseelsorge
Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr
Freiwillige Feuerwehr Mülheim an der Ruhr
Notfallseelsorge in der Rheinischen Landeskirche