Manchmal wird man von einem Todesfall überrascht, manchmal hat man sich auf den Abschied vorbereiten können – meistens jedoch sind Zugehörige zutiefst berührt und erschüttert. Den Tod eines nahen Menschen mitzuerleben oder selbst Abschied vom Leben nehmen zu müssen, kann höchst unterschiedliche tiefe Gefühlsreaktionen auslösen. Wenn gewünscht, stehen Pfarrer*innen Trauernden und Sterbenden bei.
Menschen, die unheilbar krank sind und deren Lebenserwartung begrenzt ist, können mit einem ärztlichen Attest um einen Platz im Hospiz anfragen.
Was tun, wenn ein*e Angehörige*r verstorben ist?
Im Krankenhaus hilft auf Wunsch der / die Krankenhausseelsorger*in, einen stimmigen Rahmen für einen Abschied zu schaffen. Stirbt ein Mensch im eigenen Zuhause, ruft man eine Ärztin/ einen Arzt, die*der den Tod feststellt. Doch danach können sich Angehörige Zeit nehmen. Bis zu 36 Stunden darf eine verstorbene Person zu Hause bleiben.
Bei einem überraschenden Tod ermittelt meist die Polizei. Das ist Routine, auch wenn es sich für Angehörige oft wenig schön anfühlt. Pfarrer*innen können Trauernde in dieser schwierigen Zeit begleiten. Falls gewünscht, kommen sie auch, um zu Hause einen letzten Segen für den / die Verstorbene*n zu sprechen und für sie zu beten.
Um alle organisatorischen Fragen rund um die Beisetzung kümmert sich der / die Bestatter*in. Der / die Bestatter*in benachrichtigt üblicherweise auch den / die Gemeindepfarrer*in, wenn es um den Trauergottesdienst geht.
Wer Kontakt zum Pfarrer / zur Pfarrerin aufnehmen möchte, findet den / die Zuständige im Straßenverzeichnis.
Vorbereitung auf den Trauergottesdienst
Der Abschied kann so verschieden sein wie das gelebte Leben. Wie der Trauergottesdienst abläuft, besprechen die Angehörigen persönlich mit dem / der Pfarrer*in. Für den Trauergottesdienst gibt es einen Ablauf mit Gebeten, Liedern, einer Predigt und einem letzten Segen. Angehörige können gemeinsam mit ihrem Pfarrer oder ihrer Pfarrerin überlegen, welche Musik zu dem*der Verstorbenen passt, was ihm*ihr wichtig war im Leben und wie das in der Trauerfeier zum Ausdruck kommen könnte. Der Trauergottesdienst kann in einer Friedhofskapelle oder auch in der Kirche der Ortsgemeinde stattfinden.
Gibt es da Voraussetzungen?
Man muss nicht regelmäßig den Gottesdienst besucht haben, um bei einem Trauerfall eine*n Seelsorger*in anzurufen. Ob und wann jemand den Kontakt sucht, liegt ganz im persönlichen Ermessen. Natürlich stellt sich die Frage, was der / die Verstorbene gewollt hätte. Es ist angemessen, eine*n Christ*in kirchlich zu bestatten, auch wenn Angehörige keine Verbindung zur Kirche haben.
Die kirchliche Bestattung setzt aber grundsätzlich voraus, dass die*der Verstorbene der evangelischen Kirche angehört hat. War die*der Verstorbene nicht Mitglied der evangelischen Kirche, kann auf Bitten der evangelischen Angehörigen eine Ausnahme erfragt werden.
Die Zeiten, in denen es keine evangelische Trauerfeiern nach Feuerbestattungen gab oder für Menschen, die ihrem Leben selber ein Ende gesetzt haben, sind vorbei. In der evangelischen Kirche im Rheinland gibt es keine Festlegung auf eine bestimmte Form der Bestattung. Neben der traditionellen Erdbestattung steht die Kirche den Angehörigen auch bei einer Urnenbeisetzung, einer Ascheverstreuung oder Bestattung auf einem naturnahen Friedhof zur Seite. Wenn ein Mensch seinem*ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt hat, kann er*sie selbstverständlich kirchlich beerdigt werden. Für die Angehörigen kann gerade dann die seelsorgerliche Begleitung eine große Hilfe sein.
Übrigens halten Pfarrer*innen auch gerne eine Trauerfeier für Menschen, die durch die Stadt beigesetzt wurden. Die Kommune übernimmt die Bestattung dann, wenn es keine Angehörigen gibt, die zur Zahlung einer Bestattung verpflichtet werden. Wer um eine*n durch die Stadt beigesetzte*n Verstorbene*n trauert, der*die der evangelischen Kirche angehörte, kann selbstverständlich eine*n Pfarrer*in um eine Trauerfeier bitten. Dadurch entstehen für die trauernden Zugehörigen keine Kosten.
Wohin mit der eigenen Trauer?
Auch nach der Bestattung ist die evangelische Kirche für die Trauernden da. Wer möchte, kann sich mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer auch später zu einem Gespräch verabreden. In vielen Gemeinden und auch bei der Evangelischen Familienbildungsstätte in Mülheim gibt es Trauergruppen, in denen man sich über die Erfahrungen und den Verlust austauschen kann.