Besuch von Bischof Alex Malasusa aus Daressalam (Tansania) bekamen in der vergangenen Woche Kirchenkreis und Diakonie in Mülheim. Das geistliche Oberhaupt der Ost- und Küstendiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) war zur einer internationalen Tagung nach Deutschland gereist und stattete vorab den Mülheimer Kirchenpartnern einen Besuch ab. Der Kirchenkreis An der Ruhr pflegt seit 2007 eine Partnerschaft mit dem „Northern District“ in Daressalam, der Kultur- und Wirtschaftsmetropole Tansanias.
Stationen des Bischofsbesuchs waren unter anderem die Evangelische Ladenkirche und der Konfi-Unterricht in der Kirchengemeinde Broich-Saarn. Außerdem besuchte Bischof Alex Malasusa das Diakonische Werk und lernte auch einige Schüler*innen der Integrationskurse kennen, die beim Diakonischen werk Deutsch lernen.
Mit den Sprachschüler*innen war ein gemeinsames Thema schnell gefunden: Englisch sei eigentlich seine Drittsprache, berichtete der Bischof, der zuerst eine der vielen in Tansania gesprochenen Regionalsprachen und dann das im ganzen Land übliche Kisuaheli gelernt hatte. Zum Theologiestudium kamen dann noch die alten Sprachen Griechisch, Latein und Hebräisch dazu.
Diakonische Arbeit sei auch in Daressalam ein Schwerpunkt der Kirche, berichtete Malasusa, der gemeinsam mit Sabine Boeger und Diana Seeger-Linde von der Mülheimer Diakonie feststellte „Empowerment ist hier wie dort gleich wichtig“. Sabine Boeger: „Auch bei uns ist es das Ziel, dass wir unsere Klient*innen über eine gewisse Zeit begleiten und sie dann wieder ihren Weg alleine gehen können.“ Ein wichtiger Scherpunkt der diakonischen Arbeit in Daressalam ist die Arbeit für Menschen mit Behinderung. So wird die von der Kirche betriebene Schule im Bezirk Mtoni aktuell um einen Zweig für berufliche Bildung ergänzt.
Gelegenheit, mit dem Gast aus Daressalam die eigenen Englischkenntnisse anzuwenden, bekamen auch die Konfirmandinnen und Konfirmanden in Broich. Dort besuchte der Bischof Malasusa den kirchlichen Unterricht und tauschte sich mit den Jugendlichen in Kleingruppen über das Leben in Kirche und Alltag in Mülheim und in Daressalam aus.
Beim Treffen mit den Aktiven aus der Mülheimer Partnerschaftskreis in der Ladenkirche ging es auch um aktuelle Themen. „Wie blickt ihr auf den Krieg in der Ukraine? Welche Friedensperspektiven seht ihr?“ wollte der Gast von der afrikanischen Ostküste von den europäischen Partner*innen wissen. Er berichtete auch Neuigkeiten aus Daressalam. Dort hat die Diözese gerade ihr Büro- und Tagungszentrum „Luther House“ aufwändig renoviert. Zum Gebäudekomplex gehört auch ein Hotel. „Wir freuen uns über internationale Gäste“, lud der Bischof zum Besuch ein. „Wir könnten uns sogar vorstellen, einen Mitarbeiter aus Europa einzustellen, damit sich die Gäste aus den globalen Norden bei uns besonders willkommen fühlen.“
Der nächste Besuch im Rahmen der Mülheimer Kirchenpartnerschaft wird voraussichtlich aber nicht am Indischen Ozean, sondern an der Ruhr stattfinden. Nachdem es 2018 eine Chorbegegnung in Daressalam gegeben hatte, steht der Gegenbesuch nach Mülheim coronabedingt noch aus.
Wert sich für die Partnerschaftsarbeit interessiert, bekommt weitere Informationen bei Pfarrerin Ursula Thomé, thome-u@vemission.org und auf https://kirche-muelheim.de/tansania-partnerschaft
- Annika Lante
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