Die Arbeit für und mit Geflüchteten stand im Mittelpunkt der Mülheimer Kreissynode, die am Freitag im Haus der Evangelischen Kirche (Altenhof) tagte.
Flüchtlingsreferentin Saskia Trittmann stellte gemeinsam mit ihrem Team die Arbeit in der Flüchtlingsberatung dar. Die Beraterinnen und Berater beleuchteten in ihrer Präsentation, welchen Einfluss aktuelle Gesetzesnovellierungen, wie zum Beispiel das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das Rückführungsverbesserungsgesetz oder der EU-Pakt zu Asyl und Migration auf die Arbeit in Mülheim haben. Durch die Ansiedlung der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Mülheim-Raadt läuft aktuell ein deutlicher Mehrbedarf an Beratung im Flüchtlingsreferat auf. Derzeit werden 1300 Klient*innen im Mülheimer Referat beraten.
Flüchtlingsreferentin Saskia Trittmann erklärte am Rande der Kreissynode: „Auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz hatten wir im Team ursprünglich einmal größere Hoffnungen gesetzt. In der Praxis erweist sich der theoretisch mögliche Spurwechsel vom ,Geflüchteten‘ zur ,Fachkraft‘ für kaum einen unserer Klienten als praktisch machbar“. Dabei verweist Trittmann auf die hohen Anforderungen: ein Arbeitsvertrag muss vorliegen und Sprachkenntnisse nachgewiesen sein, amtlich beglaubigte Übersetzungen von Abschlüssen müssen vorgelegt und die eigene Identität muss nachgewiesen werden.
Im Kirchenasyl sieht die Mülheimer Flüchtlingsreferentin Saskia Trittmann eine besondere Chance: „Die komplexen persönlichen Fallkonstellationen der Geflüchteten bewirken oft große persönliche Härten. Das Kirchenasyl gibt uns die Chance, solche Härtefälle abzufedern und Geflüchteten in schwierigen Konstellationen zu Zeit und Ruhe zur Klärung ihres Falles zu verhelfen.“ Die Mülheimer Synodalen berieten gemeinsam mit dem Team des Flüchtlingsreferates darüber, welche Möglichkeiten es gibt, sich gegenseitig in der Einrichtung von Kirchenasylen zu unterstützen. Pfarrer Matthias Göttert stellte die Arbeit des Synodalen Ausschusses für Flüchtlingsfragen vor und warb um Beteiligung aus den Kirchengemeinden.
Auf der Tagesordnung der Kreissynode An der Ruhr standen weiterhin Berichte über laufende Prozesse aus der Jugendarbeit, aus dem Verwaltungsverband an Emscher und Ruhr.
Zur schon auf vergangenen Kreissynoden beratenen Zusammenführung der evangelischen Jugendarbeit an zentraler Stelle informierte der Synodale Simon Löwenberg die Abgeordneten zur Kreissynode über den Stand des Prozesses. Drei Kirchengemeinden haben einer gemeinsamen Anstellungsträgerschaft für die Jugendarbeit grundsätzlich zugestimmt. Sie werden je eine*n Vertreterin in eine Konzeptions-AG entsenden, in der auch der Vorsitzende des Fachausschusses und der kreiskirchliche Jugendreferent mitarbeiten. Die Arbeitsgruppe wird eine Konzeption zur Vorlage auf der Kreissynode entwickeln.
Der neu gegründete Verwaltungsverband An Emscher und Ruhr, zuständig für die Gemeinden der Kirchenkreise An der Ruhr und Oberhausen, wird zum 1. Juli offiziell seinen Betrieb aufnehmen. Der Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes, Stefan Ebert, berichtet über die Konstituierung der Verbandvertretung sowie des Vorstandes und deren Besetzung. Erste Zusammenlegungen und Umzüge von Abteilungen der Kirchenverwaltung haben schon stattgefunden. Die Finanzbuchhaltung hat sich in Oberhausen angesiedelt und die gemeinsame Personalabteilung ist ins Mülheimer Haus der Kirche eingezogen.
Bezüglich der geplanten Überführung des Diakonischen Werkes in eine gemeinnützige GmbH wurden die Synodalen darüber informiert, dass der tatsächliche Betriebsübergang in die neue Rechtsform zum Jahresbeginn 2026 stattfinden wird. Ursprünglich war ein früherer Zeitpunkt avisiert worden.
Als Abgeordnete zur Landessynode wurden gewählt: Pfarrerin Alexandra Cordes (Heißen), stellvertretend 1. Pfarrerin Sabine Sandmann (Vereinte Ev. Kirchengemeinde), 2. Pfarrerin Gundula Zühlke (Lukas), nicht-theologische Abgeordnete: Petra Busch (Heißen), Michael Meister (Vereinte Ev. Kirchengemeinde), Stellvertretungen: 1. Stelle: Dr. Heinz-Jürgen Joppien (Broich-Saarn), 2. Martha Vahrenkamp (Broich-Saarn).
- Annika Lante
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