Drei Fragen an Pfarrerin Sarah-Marie Reschke, die Teil des Organisationsteams für das erste Mülheimer Tauffest ist.
Warum lohnt es sich für Familien ihre Kinder beim Fest im Raffelbergpark taufen zu lassen?
Generell ist der persönliche Zuspruch bei der Taufe etwas Schönes. Gott sagt jedem Täufling zu: „Du bist mein geliebtes Kind, mein von mir geliebter Mensch. Ich mag dich“. Das möchten wir gerne weitergeben. Und nicht zuletzt wird man mit der Taufe in die Kirche aufgenommen. Viele Menschen suchen nach Zugehörigkeit, für sie ist das ein echter Pluspunkt.
Außerdem lohnt sich das Tauffest in ganz praktischer Hinsicht: Es gibt nach dem Gottesdienst ein großes Beisammensein und es ist garantiert Platz für alle da. Man braucht nach der Taufe keine Räumlichkeiten für eine Feier zu mieten, sondern man bleibt mit Freunden und Familie vor Ort und kann dort picknicken. Entweder bringt man das Essen selber mit oder man nutzt das Angebot beim Fest.
Reicht es nicht, dass man sich im Gottesdienst taufen lassen kann? Wozu braucht es das Fest?
Eigentlich stellt sich die Frage doch eher andersherum, so wie in der Apostelgeschichte. Da fragt einer „Was braucht es eigentlich, dass ich getauft werde?“ – Man braucht einen Täufling, einen Taufenden und Wasser. Kirchenmauern kommen da nicht vor. Die Tauffamilien müssen nicht unbedingt in eine Kirche kommen, um sich taufen zu lassen. Wir als Kirche gehen raus und feiern gemeinsam mit den Familien an einem öffentlichen Ort.
Und natürlich hat ein großes Fest unter freiem Himmel eine besondere Atmosphäre, auch für ein entspanntes Beisammensein nach dem Gottesdienst.
Was reizt Sie persönlich am Tauffest?
Es gibt eine Menge Familien, für die Sinnfragen wichtig sind, und die sich über Kontakt zur Gemeinde freuen, die sich aber nicht unbedingt im Sonntagsgottesdienst zuhause fühlen. Das Tauffest ist eine Chance in lockerer Weise mit Menschen in Kontakt zu kommen, die bisher nicht unser klassisches Publikum waren.
Außerdem sind der Gottesdienst und das Fest nicht nur für Kleinkinder geeignet. Ich selber wurde auch erst als Jugendliche getauft, und ich habe schöne, prägende Erinnerungen für mich mitgenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Tauffest für ältere Kinder eine ähnliche Chance ist.