Ausbildung beim Kirchenkreis: „Genau mein Job“

Friederike Steude
Friederike Steude nach Abschluss ihrer Ausbildung beim Kirchenkreis An der Ruhr

Aus dem Archiv: Interview zur Verwaltungsausbildung beim Kirchenkreis mit Friederike Steude

Wie bist du vor drei Jahren auf den Arbeitgeber Kirche gekommen?
Eigentlich war die Kirche als Arbeitgeber nicht direkt mein Ziel. Aber dass Verwaltungsarbeit das Richtige für mich sein könnte, da war ich mir schon nach meinen Schulpraktika ziemlich sicher. Wirklich auf den Ausbildungsplatz aufmerksam geworden bin ich durch einen Aushang in unserem Gemeindeschaukasten und dann haben mich noch unsere Pfarrerin und unser Chorleiter auf das Angebot angesprochen.

Du warst also vorher schon in der Kirche aktiv?
Ja, ich war Mitglied im Jugendausschuss der Gemeinde Dümpten, und ich singe dort im Chor.

Könntest du die Ausbildung auch jemandem empfehlen, der nicht so engen Kontakt zu seiner Gemeinde hat?
Ja, auf jeden Fall. Man muss nicht alles vorher wissen. Das tut man auch als aktives Gemeindemitglied nicht. Ich habe vor meiner Ausbildung auch Einladungen und Protokolle für unseren Gemeinde-Jugendausschuss aus der Kirchenverwaltung bekommen – ohne zu wissen, welche Arbeit eigentlich dahinter steckt. Wenn man im Alltag eine Frage hat, helfen die Kollegen im Haus einem immer weiter. Um systematisch die evangelischen Strukturen kennenzulernen, gibt es ja die Lehrgänge beim Landeskirchenamt.

Was gefällt dir an deiner Arbeit?
Vieles, was man hier zu erledigen hat, ist Hintergrundarbeit, aber genau das liegt mir ganz gut. In der Gemeindesachbearbeitung habe ich mit Finanzen zu tun, aber auch mit Menschen. Ich kontiere Rechnungen und rechne Freizeiten ab, aber habe auch mit Menschen Kontakt: Mieter der Gemeindeimmobilien, Pfarrer, Jugendleiter – da sind sogar erfreulich viele Nette dabei! Insgesamt ist die Arbeit sehr abwechslungsreich und das gefällt mir sehr gut.

Gib es auch etwas, was weniger Spaß macht?
Ja, manchmal entsteht schon ein ziemlicher Termindruck, speziell vor Sitzungen, da muss dann alles auf einmal passieren. Auch mit Beschwerden umzugehen, ist nicht immer schön.

Findest du, dass die Verwaltungsausbildung eine schwierige ist?
Schwierig würde ich nicht sagen – aber ganz anspruchslos ist sie auch nicht. Wenn man in der Abschlussprüfung ein gutes Ergebnis erreichen möchte, muss man schon etwas dafür tun. In der Berufsschule musste ich in Staatsrecht und in Allgemeiner Wirtschaftslehre gut aufpassen, bei den Lehrgängen war das „kirchliche Verfassungsrecht“ nicht ohne.

Hat sich in den drei Jahren seit Beginn deiner Ausbildung etwas verändert?
Ich habe vor allem viele Kollegen besser kennen gelernt und meinen Platz im Team gefunden, das gefällt mir. Was die Arbeitsabläufe angeht, bin ich im Laufe der Zeit natürlich viel selbstständiger geworden. Zuerst haben die Kollegen doch noch ziemlich genau hingeguckt und vorsichtig abgeschätzt, was sie mir wohl zutrauen dürfen. Aber dann wurde ich ziemlich schnell laufen gelassen. Das war genau richtig für mich.

Hast du einen Tipp für neue Azubis?
Habt keine Vorbehalte und bewerbt euch, wenn ihr glaubt, die Arbeit könnte euch liegen. Auch für viele, die an Kirche als Arbeitgeber noch nicht gedacht haben, ist bestimmt etwas Spannendes dabei!

  • Annika Lante