„Gute Aussichten“ war der Gottesdienst in der Evangelischen Kirche an der Wilhelminenstraße überschrieben, mit dem der Kirchenkreis An der Ruhr 15 Jahre Partnerschaft mit dem Northern District der Ost- und Küstendiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Daressalam feierte.
„Es geht in der Partnerschaft darum, dass wir uns gegenseitig anschauen und begegnen, dass man Leben miteinander teilen kann,“ erklärte Pfarrerin Karla Unterhansberg das Motto des Gottesdienstes. Im Rückblick auf die bereits stattgefundenen Begegnungen erinnerte sie an einige „Momente, die einem das Herz pochen lassen, weil sie so grandios sind.“ Aber ab und zu müsse man auch tief durchatmen. „Die tansanischen Partner zum Beispiel, wenn sie die Besucherzahl in unseren Gottesdiensten sehen. Oder wir, wenn wir in Tansania ganz anderen Vorstellungen über das Familienleben begegnen und darüber, wer mit wem zusammenleben darf.“
Den Gottesdienst feierten nicht nur Gemeindemitglieder aus Broich-Saarn und Partnerschaftsinteressierte in der Kirche an der Wilhelminenstraße. Mit dabei waren mit Pfarrer David Ruddat und Pfarrerin Ursula Thomé auch die beiden vergangenen Vorsitzenden des Mülheimer Partnerschaftskreises. Aktuell laufen die Fäden der Partnerschaftsarbeit bei Pfarrerin Unterhansberg zusammen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor Sven Schneider, unterstützt von einem Vokalensemble, das sich auch Mitreisenden der letzten Chorbegegnung in Daressalam zusammensetzte.
Neuigkeiten aus Daressalam überbrachten die Partnerschaftskreismitglieder Katrin und Marus Weidemann. Sie berichteten der Gottesdienstgemeinde über die Wahl von Bischof Alex Malassusa als geistliches Oberhaupt der lutherischen Kirche in ganz Tansania. Mehrmals ist der Bischof schon in Mülheim zu Gast gewesen. Außerdem gab es gute Nachrichten vom Binti Mama („junge Mütter“) Projekt in Daressalam: Aktuell unterstützt das Projekt 56 Frauen, 21 von ihnen bekamen schon eine Ausbildung vermittelt.
In der Partnerschaft des Kirchenkreises An der Ruhr mit dem Northern District gibt es in der Regel alle zwei Jahre eine Begegnung. Die letzte, ein Chorbesuch, fand 2018 in Daressalam statt. „Dann bremste Corona uns aus“, schilderte Pfarrerin Unterhansberg in ihrer Ansprache. Seitdem treffen sich deutsche und tansanische Partner regelmäßig per Zoom, zum Austausch, aber auch zu gemeinsamen Online-Gottesdiensten. Pfarrerin Unterhansberg: Gute Aussichten tun gut, und es tut gut, sich im Gebet verbunden zu wissen, gerade in schwierigen Zeiten.“ Die gute Aussicht, auf die die Kirchenpartner aktuell hinarbeiten, ist der Besuch einer tansanischen Chordelegation in Mülheim im Spätsommer 2024.
- Annika Lante
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