Minusgrade: Teestube der Wohnungslosenhilfe öffnet am Wochenende zusätzlich

Zum ersten Adventswochenende wird es winterlich: Da für Samstag und Sonntag, 2. und 3. Dezember 2023, Temperaturen unter Null Grad angekündigt sind, öffnet die Teestube des Diakonischen Werkes zusätzlich an beiden Tagen. Die Teestube ist Aufenthalts- und Schutzraum für obdachlose Menschen und nur ein Teil des Angebots, das die Fachkräfte der Abteilung „Ambulante Gefährdetenhilfe“ der Mülheimer Diakonie in der kalten Jahreszeit den von ihnen betreuten Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen machen.

Die Teestube hat besondere Bedeutung: Der Treffpunkt an der Auerstraße 49 ist Ess- und Wohnzimmer zugleich. Denn dort gibt es werktags Frühstück und ein warmes Mittagessen sowie Gesellschaft und Gemeinschaft dazu. Die Büros der Sozialarbeiter liegen direkt nebenan, nur durch eine Glasscheibe getrennt. Die Fachkräfte der Diakonie sind also da – für eine lockere Plauderei oder falls jemand mehr Redebedarf hat. An diesem Wochenende öffnet die Teestube Samstag und Sonntag zusätzlich jeweils von 10 bis 14 Uhr und bietet einen gemütlichen Ort zum Aufwärmen und Plaudern.

Die Fachkräfte warten aber nicht darauf, dass die Menschen zu ihnen können. Die Streetworker der Mülheimer Diakonie sind weiterhin im gesamten Stadtgebiet unterwegs – wobei die Innenstadt ein Schwerpunkt ist. Im Bedarfsfall verteilen sie wärmende Mützen, Schals, Handschuhe oder auch Schlafsäcke. Denn alle Angebote der Obdachlosenhilfe sind eben das – Angebote. „Die Menschen müssen unsere Hilfen annehmen“, betont Abteilungsleiterin Andrea Krause. „Auch bei Kälte können wir niemanden dazu zwingen, die Notschlafstelle zu nutzen. Wir kennen aber jeden Menschen, der in Mülheim draußen schläft und unsere Streetworker lassen nicht locker.“

Deshalb ist das Team der Ambulanten Gefährdetenhilfe froh, in diesem Winter auch auf zehn Kälteschutzzelte zurückgreifen zu können. Diese besonders isolierten Zelte konnten mit Fördergeldern der Kältehilfe des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Geldspende des Mülheimers Bürgers angeschafft werden. Patrick Bahr als Stellvertretender Abteilungsleiter ist es wichtig, dass diese „Iglus“ stets nur die zweite Lösung sind: „Unser vorrangiges Ziel ist es immer, die Leute in die Notschlafstelle zu vermitteln. Falls Menschen nicht zu einer Übernachtung dort bewegt werden können, sind die Kältezelte aber eine Hilfe“, erläutert Patrick Bahr.
Die Fachkräfte des Diakonischen Werkes stehen zudem Mülheimer Bürger:innen als Ansprechpersonen zur Verfügung. So bitten die Streetworker Lukas Brockmann und Jonathan Dreisbach: „Wenn Sie jemanden sehen, der hilfebedürftig ist, rufen Sie uns gerne an. Wir gehen jedem Hinweis nach. “ Sie sind erreichbar unter Tel. 0170 / 221 48 87. Auch die Zentrale Beratungsstelle der Wohnungslosenhilfe, Auerstraße 47-49, ist ansprechbar: Tel. 0208 – 302 45 -0, agh@diakonie-muelheim.de. Weiteres im Internet auf: www.diakonie-muelheim.de .

  • 1.12.2023
  • Julia Blättgen
  • Red