v.l.: Superintendent Hillebrand, Stadtdechant Janßen, Laureen Vogel, Nina Eumann
„Diejenigen, die sich in der Coronazeit um andere kümmern und dabei bis an ihre Grenzen gehen“, so formulierte es Stadtdechant Michael Janßen, zeichnen der Evangelische Kirchenkreis An der Ruhr und das Katholische Stadtdekanat mit dem gemeinsamen Hoffnungspreis aus. Verliehen wurde der Preis im Rahmen des ökumenischen Neujahrsempfangs, der pandemiebedingt in kleinem Rahmen in der Mülheimer Petrikirche stattfand und live gestreamt wurde (anzuschauen auf YouTube: http://tiny.cc/NJE2021).
Superintendent Gerald Hillebrand würdigte die Preisträgerinnen und Preisträger, „die so viel für die Menschen in unserer Stadt getan haben und noch tun, die dafür sorgen, dass Menschen, die nicht besucht werden können, trotzdem nicht allein sind, die begleitend, beratend, zuhörend bei den Menschen sind.“ Stellvertretend für alle Pflegenden in der Stadt nahmen Felicitas Libuda (Pflege Behmenburg), Robert Schruba (Marienhospital), Laureen Vogel (Franziskushaus), Nina Eumann (Haus Ruhrgarten), Monja Mika (Evangelisches Hospiz) und Sebastian Hußmann (Evangelisches Krankenhaus) die Auszeichnung entgegen.
Verliehen wurde als ökumenischer Hoffnungspreis erstmals eine Fisch-Plastik, ganz ruhrgebietstypisch aus rohem Stahl. Gestaltet hat das Kunstwerk der Mülheimer Künstler Jochen Leyendecker, der in der Petrikirche auch zugegen war. Den Fisch kennt man schon als „altes christliches Zeichen des Zusammenhalts, genutzt von den Urchristen als Erkennungssymbol in schwierigen Zeiten“, erläuterte Stadtdechant Michael Janßen die Wahl des Symbols.
Jochen Leyendecker (Mitte) hat die Fisch-Plastik gestaltet.
Anlässlich der Auszeichnung habe man im Team überlegt, „Was bedeutet Hoffnung für uns?“, so Laureen Vogel (Franziskushaus) in der Petrikirche. Nicht zuletzt sei es das Vertrauen aufeinander, berichtete die Pflegerin in der Petrikirche. So habe man auch schwierige Situationen wie die zwi-schenzeitliche Evakuierung des eigenen Hauses gemeinsam meistern können.
Laureen Vogel (Franziskushaus)
Auch Monja Mika, Leiterin des Mülheimer Hospizes, dankte für die Aus-zeichnung und richtete einige Worte an die Zuschauenden: „Seien Sie gewiss, da sind Menschen, die Ihren Beruf ausüben, weil sie ihn lieben. Wir pflegen Menschen mit Herz. Danke, dass Sie an uns denken!“
Monja Mika (Hospiz)
An Andere denken, sich vor den Mitmenschen nicht verschließen, darum ging es auch in der Andacht zu Beginn des Neujahrsempfangs, in der Superintendent Gerald Hillebrand die Jahreslosung 2022 aus dem Johannesevangelium in den Mittelpunkt stellte. „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6,37). „Das ist eine Einladung ohne Zulassungsbeschränkungen“, führte Superintendent Hillebrand aus, eine Einladung, die keinen Unterschied mache und allen gelte, ganz gleich woher, wann oder warum ein Mensch zu Jesus komme. Ausgrenzung und Ablehnung scheinen aber Themen unserer Zeit zu sein, so Superintendent Hillebrand. „Menschen, die aus wirtschaftlicher Not oder aus Flucht vor einem Krieg zu uns kommen, werden oft aufgehalten, weil wir uns abgrenzen, und sagen, ,so viele können wir hier nicht unterbringen und versorgen‘ – und wir wissen im Grunde doch, dass wir es schaffen können, wenn wir es nur wollen. Unsere Kräfte sind größer als wir es uns zutrauen“, sagte Superintendent Gerald Hillebrand und verwies auf das universelle Willkommen, so wie Jesus es aussprach. – „Vielleicht sollten wir es darauf ankommen lassen.“