Pressemitteilung

Drei Fragen an ... Felicia Friedrich, die eine neue CD mit Tersteegen-Liedern präsentiert

Broich-Saarn

  • Nr. "Felicia singt: Tersteegen", so heißt die neue CD, die die Mülheimer Sängerin mit ihrer Band aufgenommen hat und bei einem Konzertabend am 26. August, 20 Uhr, in der Broicher Kirche an der Wilhelminenstraße präsentiert.
  • 11.8.2021
  • 3469 Zeichen

Das Programm wurde anlässlich der Festwoche zu Tersteegens 250. Todestag zusammengestellt und im Februar 2019 in der Petrikirche uraufgeführt. Enthalten sind eigene Kompositionen zu Tersteegens Texten, Bearbeitungen bekannter und unbekannter Choral-Lieder und auch eine Rezitation. Ermöglicht wurde die Produktion im Frühjahr 2021 durch ein Corona-Stipendium des Landes NRW.

Besucherinnen und Besucher des CD-Release-Abends erwartet neben Musik aus dem Programm auch einige Informationen und Anekdoten aus der Entstehung des Albums. Wer mag, kann mit der Künstlerin mit einem Glas Sekt auf das neue Werk anstoßen und natürlich gibt es auch Gelegenheit, die CD zu erwerben. Der Eintritt ist frei. Die gastgebende Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn freut sich über eine Spende für die Kirchenmusik.

Wer es nicht zum Konzert-Abend in die Broicher Kirche schafft, hat am 18. November, 19.30 Uhr, eine zweite Gelegenheit. Dann ist Felicia Friedrich mit dem Tersteegen-Programm in der Evangelischen Ladenkirche zu Gast.

Alte und neue Tersteegen-Lieder aus Mülheim –
dazu drei Fragen an Felicia Friedrich

Was war für Sie die Motivation, sich mit dem Mülheimer Pietistenprediger Gerhard Tersteegen musikalisch zu beschäftigen?

Professor Kellermann hatte mich um einen Beitrag zum Festprogramm anlässlich des 250. Todestages angefragt. Eigentlich ist so ein kreativer Anstoß von außen ja ein totaler Glücksfall. Dann habe ich mich etwas eingelesen und dachte, oh Schreck, in den pietistischen Texten findet sich ja Einiges, was mir so gar nicht entspricht. Bei näherem Hinschauen habe ich dann hinter der ganzen spirituellen Wucht auch Einiges an literarischer Schönheit entdeckt, die gut für sich wirken kann. Deswegen ist auf der neuen CD auch eine Text-Rezitation enthalten.

Was haben Sie getan, um die passende musikalische Sprache für die Tersteegen-Stücke zu finden?

Bei manchen Kompositionen muss man sich Passage für Passage voran arbeiten. Hier war das überhaupt nicht der Fall. Wenn man die richtigen Texte in den Händen hält, dann entsteht da eine Resonanz und die Musik kommt mehr zu einem, als dass man es sich erarbeitet. So erlebe ich das als spirituell offener Mensch. Auch die Musiker meiner Band haben großen Anteil daran, die richtige Klangfarbe und den passenden Groove zu finden. Unser Schlagzeuger Dirk Leibenguth hat „Nun sich der Tag geendet“ mit einem afrikanischen Groove unterlegt. Eigentlich ist das ja ein Gute-Nacht-Lied und nun hat es einen richtigen Herzschlag-Puls, das hat uns alle gleich richtig mitgenommen.

Einige Musikfreundinnen und -freunde tun sich schwer damit, einen Draht zu den alten Tersteegen-Stücken zu finden. Warum sollten gerade die unbedingt zum Konzert nach Broich kommen?

Wir verbinden Tersteegen ja mit morderner Musik. Und das kann eine wunderbare Brücke sein. Einer Freundin habe ich so etwas einmal vorgesungen, als die Produktion noch im Entstehen war und da sagte sie: „Das klingt ja gar nicht wie ein alter Text.“ Die Begegnung mit moderner Musik schließt die alten Worte neu auf. Das war auch ein Feedback auf unsere Psalmen-Vertonungen. Diese Brücke über die moderne Musik zu gehen, das ist doch eine tolle Chance für die Kirche überhaupt.

Felicia Friedrich mit Band in der Kirche an der Wilhelminenstraße