Pressemitteilung

Halbzeit im Ausbildungscamp

Kirche und Arbeitswelt

  • Nr. 17 junge Mülheimerinnen lernen und erproben sich gerade im ersten Mülheimer Ausbildungscamp der Arbeitsagentur. Nach der ersten Woche zogen sie gemeinsam mit den Unterstützern von Kirche und Rotary Club Zwischenbilanz.
  • 20.7.2018
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Mit einem Ausbildungscamp greift die Agentur für Arbeit Jugendlichen unter die Arme, die für den Herbst noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Das Stadtdekanat der Katholischen Kirche in Mülheim, der Evangelische Kirchenkreis An der Ruhr (über die Stiftung Jugend mit Zukunft) und der Rotary Club unterstützen dabei. Nach der ersten Woche, Bergfest im Ausbildungscamp, trafen sich teilnehmende und Initiatoren zu einer Zwischenbilanz.

Im Ausbildungscamp geht es zwei Wochen lang in verschiedenen Modulen darum, seinen Wunschberuf zu entdecken, das Selbstbewusstsein zu stärken und wertvolle Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Mit einer Mischung aus Motivationscoaching, Tipps für Bewerbung, Vorstellungsgespräch und Ausbildung und anderen besonderen Highlights werden die Jugendlichen fit für ihre berufliche Zukunft.

Die Chance genutzt haben 17 junge Mülheimerinnen und Mülheimer. Nach der ersten Woche kamen die Teilnehmenden mit den Initiatoren zusammen und ließen die ersten Tage Revue passieren. Ungewöhnlicher Veranstaltungsort dafür war der Flughafen Essen / Mülheim, genauer gesagt: der Flugsimulator der Firma Aerotask. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch die Initiatoren des Ausbildungscamps konnten sich als Pilot und Co-Pilot an Start und Landung eines Airbusses A320 versuchen und bewiesen dabei Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und das gewisse Quäntchen Glück.

Zu den besonderen Schwerpunkten des Ausbildungscamps zählt der Bereich Motivation und Selbstbehauptung. Nicht gerade wenige fürchten sich vor diesem Moment im Vorstellungsgespräch: „Erzählen Sie doch mal etwas über sich!“ Gemeinsam mit den Modulverantwortlichen der Mülheimer Firma GST Gesellschaft für Sicherheitstechnik lernten die Jugendlichen deshalb bereits in der ersten Woche, innerhalb weniger Minuten ein flammendes Plädoyer zur eigenen Person zu halten. Nun schließt sich ein viertägiges Betriebspraktikum an, in dem die Teilnehmenden näheren Kontakt zu einem selbst gewählten Ausbildungsberuf bekommen.

Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski Assessorin im Kirchenkreis An der Ruhr, weist auf die Bedeutung von Ausbildung für junge Menschen hin: „Bildung bzw. Ausbildung haben eine Schlüsselfunktion im Leben. Sie legen ein Fundament und eröffnen Perspektiven für ein eigenständiges Leben. Ein Ausbildungsplatz ist darum für junge Menschen weit mehr als der nächste Schritt nach Abschluss der Schullaufbahn. Der Evangelische Kirchenkreis An der Ruhr begrüßt deshalb ausdrücklich die Initiative der Agentur für Arbeit in Mülheim, Jugendliche, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, bei ihrer Suche zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu ermutigen. Das erste Mülheimer Ausbildungscamp eröffnet ihnen eine tolle Chance. Das Camp leistet zudem einen wichtigen Beitrag, damit freie Ausbildungsplätze besetzt werden können. Ich hoffe, dass es für Auszubildende und Ausbilder zu einer Win-Win-Angelegenheit wird.“

 „Wenn man jungen Menschen etwas zutraut und sie Aufgaben bekommen, an denen sie wachsen können, entfalten sich oft ungeahnte Talente. Mit unserem Ausbildungscamp möchten wir diese Talente für die Jugendlichen und am Ende natürlich auch für potenzielle Ausbildungsbetriebe sichtbar machen. Mit dieser intensiven Betreuung und Vermittlung zwischen Bewerber/in und Betrieb gehen wir den richtigen Weg in Richtung Integration der jungen Menschen in den Ausbildungsmarkt“, erklärt Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mülheim. „Dass wir das Ausbildungscamp so erstmalig in Mülheim veranstalten können, ist das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit von allen Partnern, die sich organisatorisch oder finanziell eingebracht haben. Das ist nicht selbstverständlich und ich möchte mich deshalb bei allen Beteiligten für ihren Beitrag bedanken.“

Weihbischof em. Franz Grave macht den jungen Leuten Mut: „Du hast Talente – mach was draus!“ so seine Botschaft für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ausbildungscamps.

 „Aus christlicher Sicht ist das Recht auf Arbeit ein Grundrecht des Menschen. Darauf hat auch Papst Johannes Paul II. in einem seiner päpstlichen Rundschreiben deutlich hingewiesen. Eine gute Ausbildung, ein guter Ausbildungsplatz sind dabei sicherlich eine wichtige Voraussetzung. Und so freue ich mich sehr, dass in diesem Sinne mit dem Mülheimer Ausbildungscamp 2018 Jugendlichen eine gute Möglichkeit geboten wird und dass unsere Kirchen ihren Teil dazu beitragen können,“ so Stadtdechant Michael Janßen.