Pressemitteilung

Zukunftsvisionen aus Lego

  • 14.4.2022

Schwebende Häuser, eine Roboterfabrik, eine Baumschule und nicht zuletzt ein Genlabor – das alles entstand in vier Osterferien-Tagen im Mülheimer Altenhof. In einem Ferienangebot der Evangelischen Jugend An der Ruhr haben 14 Jungen und Mädchen ihre „Stadt der Zukunft“ aus Lego gebaut.

Gemeinsam mit den Teamern haben die jungen Baumeisterinnen und Baumeister zuerst ihre Träume und Wünsche erforscht. Dabei brachten alle ihre Lieblingsideen ein. Für Jonathan (10) war klar: Es braucht unbedingt einen Fußballplatz „weil ich ja selber auch spiele“, im Laufe der vier Tage kamen noch jede Menge weiterer Sportstätten wie diverse Schwimmbecken und ein Basketballplatz dazu. Doch die jungen Lego-Bauer hatten nicht nur das Freizeitvergnügen im Sinn. „Ein Gericht muss auf jeden Fall sein“, fand Benedikt und baute es mit Richtern, Klägern und Angeklagten detailgetreu nach. „An so etwas wie Metro und Edeka hätte ich nicht gedacht, wenn ich die Stadt alleine zu Hause gebaut hätte“, sagt Tan. Aber seine Mitstreiter haben für Einkaufsmöglichkeiten, inklusive Versorgung mit einer Riesenpizza, gesorgt. Nicht nur Handfestes, auch kühne Visionen brachten die überwiegend Neun- bis Elfjährigen ein, zum Beispiel ein Genlabor, in dem gerade ein schwarzes Monster zum Leben erweckt wird. Gut, dass da auch gleich drei eifrige Wachleute sind, die die Kreatur in Schach halten. Nicht nur im Labor wurde mit Liebe zum Detail gearbeitet. Da gibt es die Sonnenhungrigen auf den Liegestühlen oder auch Solarpaneele auf den Ziegeldächern oder die Einkaufszenen im Supermarkt, die Leben in die Legostadt bringen.

Das Auto scheint im Lego-Urbania die langweiligste Fortbewegungsmöglichkeit zu sein. Es gibt eine Schwebebahn und wer genau hinsieht, entdeckt auf der knapp 20 Quadratmeter großen Modellstadt auch einige kleine graue Kästen – die Eingänge zum Teleportationssystem. Andere Einwohner schießen per Düsenantrieb mit einem „Jetpack“ durch ihr Viertel. Alles nur Zukunftsmusik? Lego-Fan Mikkel ist sich sicher, dass auch jenseits der Lego-Welt fliegende Autos nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn schnelle Fortbewegungsmöglichkeiten braucht es ja. So mancher Bewohner des Legolandes ist auch ohne fahrbaren Untersatz schnell unterwegs, Benedikt schickt einen springenden Roboterhasen durch die Straßen der selbstgebauten Stadt.

Valentina (9) blickt auf den in vier Tagen gewachsenen Zukunftsort: „Es wäre schon cool, in einer solchen Stadt zu leben“. „Nur das Monster aus dem Genlabor müsste natürlich eingesperrt bleiben.“

Den Legotagen vorausgegangen waren Wochen des Sammelns und Sortierens. Über 100 Kilo der bunten Stecksteine standen den jungen Teilnehmenden zur Verfügung – überwiegend bereitgestellt von Spenderinnen und Spendern aus Mülheim und Umgebung. Für das Projekt hatte die evangelische Jugend zu Lego-Spenden aufgerufen. Ehrenamtlich Mitarbeitende der evangelischen Jugend machten sich alsdann ans Sortieren: rote flache, lange blaue oder transparente Steine, Dachziegel, Platten und Püppchen – das alles brauchte seine Zeit. Und es hat sich gelohnt, da sind sich Nina Aschenbruck, Thea Schäfer und Simon Löwenberg aus dem ehrenamtlichen Team der Evangelischen Jugend sicher. Gemeinsam mit Bert Walther, dem Jugendreferenten des Evangelischen Kirchenkreises haben sie das Event organisiert. Nicht nur Wunschträume wurden bei den Legotagen realisiert. „Der Ukrainekrieg war den Kindern wohl näher als wir angenommen hatten, so wurde in unserer Zukunftsstadt auch ein Raketensilo und ein Raketenabwehrschirm gebaut“, berichtet Ehrenamtler Simon Löwenberg.

Während der ersten Legotage konnten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Vollen schöpfen – bis zum nächsten Mal werden vielleicht auch noch einige Lego-Bäume und Pflanzen nachbestellt. Das Grün war begehrt und sehr schnell vergriffen, nicht zuletzt weil eine Baumschule aufgebaut wurde. Gleich nach dem Legoevent machen sich Teamer und Teilnehmende an den Abbau und das Auseinander-Sortieren der Steine – der nächste Legotag kommt bestimmt.

 

  • Annika Lante