Pressemitteilung

Generationenwechsel im Ruhrgarten

Evangelische Altenhilfe

  • Nr. "Ohne Sie können sich Viele den Ruhrgarten gar nicht vorstellen", sagte Superintendent Hillebrand. Mit der Verabschiedung von Oskar Dierbach und Peter Steinbach endet eine Ära bei der Evangelischen Altenhilfe Mülheim.
  • 3.12.2021
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Superintendent Hillebrand entpflichtet Peter Steinbach und Oskar Dierbach mit einem Gottesdienst in der Kirche an der Wilhelminenstraße 

„Ich kennen den Ruhrgarten nicht ohne Sie – und Vielen geht es sicherlich ganz ähnlich“, sagte Superintendent Gerald Hillebrand beim Gottesdienst zur Verabschiedung von Oskar Dierbach (67) und Peter Steinbach (63) in der Evangelischen Kirche an der Wilhelminenstraße. Die beiden Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe Oskar Dierbach (Pflegedienstleitung) und Peter Steinbach (Verwaltungsleitung) gehen Ende Dezember in den Ruhestand. Beide leiteten die Geschicke der Häuser Ruhrgarten und Ruhrblick seit Mitte der 80er Jahre.

Prägend für die Arbeit in den beiden evangelischen Häusern war sowohl eine im Evangelium verwurzelte wertschätzende Haltung gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch das Konzept der Therapeutischen Pflege, das bundesweit Anerkennung erfahren hat. Oskar Dierbach: „Von Anfang an war es mir wichtig, menschenwürdige Altenpflege auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu entwickeln. Alter ist keine hoffnungslose Endstation, sondern jeder Mensch hat auch im hohen Alter ein Recht auf Lebensqualität, Selbstbestimmung und Würde. So haben wir die therapeutische Altenpflege mit rehabilitativen Anteilen entwickelt. Alle in Pflege, Therapie, Medizin, sozialer Betreuung und Hauswirtschaft müssen dazu auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um verschüttete Ressourcen bei den Pflegebedürftigen zu entdecken und zu aktivieren.“

Verwaltungsleiter Peter Steinbach übernahm den anderen Part im Leitungsteam, begleitete die Ideen von Oskar Dierbach als Verwaltungs- und Zahlenmensch. In Erinnerung bleiben beiden nach 36 Jahren gemeinsamer Arbeit, „die Momente, in denen wir uns trotz unterschiedlicher Herangehensweisen zusammengerauft und einen Konsens entwickelt haben“, so Dierbach. Und sein Verwaltungsleiter erinnert sich daran, vom Pflegedienstleiter „so manche neue Tür“ gezeigt bekommen zu haben „an Stellen, an denen ich gar kein Haus vermutet hätte“.

Stolz ist der scheidende Pflegedienstleiter Dierbach „auf alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerade in der Pandemie über lange Zeit hohe Belastungen mittragen“. Um das als Team zu schaffen, müsse man „ehrlich miteinander darüber reden, was geht und was nicht, was wir leisten können und was nicht, auch mit den Angehörigen. Wichtig ist, dass der Chef den Mitarbeitenden dabei den Rücken stärkt.“

Im Abschiedsgottesdienst, der pandemiebedingt nur vor einer kleinen Gemeinde stattfand und in die Wohnbereiche gestreamt wurde, mochte Superintendent Hillebrand den Gedanken an einen völligen Schlusspunkt nicht so stehen lassen: „Lieber möchte ich Sie ,nur‘ entpflichten, anstatt Sie zu verabschieden.“ – Wofür gesorgt sein wird. Oskar Dierbach plant, seine Erfahrungen auch weiterhin einbringen. Die Anliegen der „Qualitätsoffensive Pflege“, in der er sich über viele Jahre eingesetzt hatte, wird Dierbach auch nach seinem offiziellen Ruhestand weiter vorantreiben. „In welchem Rahmen das sein wird, darüber sprechen wir gerade noch.“

Zum neuen Jahr übernehmen Marco Warnath (41) als geschäftsführender Pflegedienstleiter und Nina Eumann (40) als geschäftsführende Chefin der Verwaltung. Marco Warnath hat in der Ev. Altenhilfe seine Ausbildung gemacht und danach in anderen Einrichtungen Erfahrungen gesammelt. Er gehört seit August 2020 wieder zum Team an der Ruhr. Nina Eumann ist seit Jahresbeginn 2021 bei der Evangelischen Altenhilfe, zuvor hat nach ihrem betriebswirtschaftlichen Studium gemeinnützige Einrichtungen unter anderem in der Wirtschaftsprüfung und als Referentin im Spitzenverband der Diakonie beraten.

Mit Blick auf die kommenden Herausforderungen sagt Marco Warnath: „Wir erleben hier eine Einrichtung, in der mit viel Energie und Engagement für die Bewohner gearbeitet wird. Natürlich haben wir Probleme wie andere Einrichtungen, etwa Personalmangel oder hohe Anforderungen zum Beispiel durch die Digitalisierung etc. Trotzdem werden wir den Grundsätzen der therapeutischen Pflege treu bleiben und das Modell zeitgemäß weiterentwickeln.“ 

v.l.: Marco Warnath, Oskar Dierbach, Peter Steinbach, Nina Eumann (Foto: Walter Schernstein)