Präses: Trost und Trotz des Glaubens stehen gegen den Irrsinn der Welt

Düsseldorf. Die Antwort auf die erste Frage des Heidelberger Katechismus („Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“) ist für Präses Dr. Thorsten Latzel der zentrale Punkt des christlichen Glaubens: „Dass ich mit Leib und Seele (…) meines getreuen Heilandes Jesu Christi eigen bin.“ Diese Antwort bewahre uns davor, ständig um uns selbst oder unsere Sorgen zu kreisen, sagt er in seiner Predigt am heutigen Reformationstag in der Düsseldorfer Johanneskirche am Martin-Luther-Platz. Der Gottesdienst beginnt um 19 Uhr und wird live gestreamt.

„Wir haben die Mitte von uns selbst nicht in uns selbst, sondern in Christus“, sagt der Präses. „Und weil wir zu Jesus Christus gehören, gibt es nichts, was uns von Gott trennen kann. Kein Leid, kein Tod, kein Hass, keine Schuld, kein Schmerz, keine Einsam- oder Sinnlosigkeit.“ Darin sieht er die tröstende Kraft des Glaubens: „Mag die Welt auch noch so verrückt spielen, mag ich selbst mich in meinem Leben auch noch so sehr verrennen, mag mein Leben mir auch noch so sinnlos vorkommen: Ich gehöre Christus. Und wenn Gott ihn nicht loslässt, dann mich auch nicht.“

Wahrheiten, die man sich nicht selbst sagen kann

Weil die Welt und das Leben so verrückt seien, müsse dieser „Trost und Trotz des Glaubens“, von dem oft im Alltag nur wenig zu spüren sei, eingeübt werden. Ein Ort dafür ist für den Präses der Gottesdienst, „weil es Wahrheiten gibt, die ich mir nicht selbst sagen kann“. Das hindere die Welt nicht daran, weiter verrückt zu sein. „Aber es gibt mir die Freiheit, mich davon zwar berühren, aber nicht bestimmen zu lassen.“

  • 31.10.2023
  • Ekkehard Rüger