Präses: Einen tieferen Halt als Gottes Güte und Gnade gibt es nicht

Düsseldorf. „Zu Ihrem Leben gehören Erfahrungen tiefer Anfechtung. Doch ebenso auch das tiefe Vertrauen, dass Gott es gut macht. Und die Musik war dabei eine zentrale Weise, dies zu erfahren.“ Mit diesen Worten würdigt Präses Dr. Thorsten Latzel laut Predigtmanuskript das Wirken des scheidenden Landeskirchenmusikdirektors Ulrich Cyganek. Der 65-Jährige wird in einem Gottesdienst am Sonntag, 25. August, 17 Uhr, in der Düsseldorfer Johanneskirche, Martin-Luther-Platz, in den Ruhestand verabschiedet.

Der Präses beschreibt Ulrich Cyganeks Reden über seine Arbeit als „tiefenglücklich und zufrieden“, wie er das selten von einem Kollegen gehört habe. „Wir leben ja in einer Zeit, in der das Klagen zum guten Ton gehört. Da hilft es zu sehen, wie Menschen in anderen Zeiten und Weltgegenden mit Höhen und Tiefen des Lebens umgegangen sind.“ Latzel nimmt als Beispiel das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 369), das Georg Neumark 1641 mit gerade einmal 20 Jahren geschrieben hat – inmitten des Dreißigjährigen Kriegs und nach der Erfahrung eines brutalen Raubüberfalls. Das Lied stehe für stoische Glaubensgewissheit: „Gottes Güte, sein allmächtiger Gnadenwille, als letzter Grund eines Urvertrauens, als innerer Kompass in einer verrückten Welt. Einen tieferen Halt gibt es nicht.“

Intensive Förderung des musikalischen Nachwuchses

„In den langen Jahren Ihrer Arbeit war es Ihnen wichtig, durch Ihre Musik etwas von diesem tiefen Gottvertrauen zu vermitteln“, wendet sich Latzel an Cyganek. „Sie haben mit Ihrer Musik getröstet, Hoffnung gemacht und Gott verkündigt. Aber vor allem haben Sie intensivst den Nachwuchs gefördert. Sei es mit dem Projekt Orgel On , mit der Orgel-Olympiade oder ganz neu mit der Joachim-Neander-Medaille .“ Cyganek hat das Amt des Landeskirchenmusikdirektors seit 1997 zunächst nebenamtlich und nach dem Wechsel des zweiten nebenamtlichen Landeskirchenmusikdirektors Volker Ebers in den Ruhestand im Jahr 2000 dann 24 Jahre hauptamtlich ausgeübt. Zuvor war er hauptamtlicher Kirchenmusiker an der Markuskirche in Köln-Porz.

  • 24.08.2024
  • Ekkehard Rüger