Den Gesellschaftervertrag für die neu gegründete Diakonie Mülheim gGmbH unterzeichneten nun im Rahmen einer kleinen Feierstunde Bevollmächtigte der sechs evangelischen Kirchengemeinden in Mülheim.
Damit legten sie die Grundlage für eine bleibende lokale Anbindung des Diakonischen Werkes. Grund für diesen Schritt: Im kirchlichen Leben stehen die Zeichen auf Regionalisierung. Perspektivisch wird der Mülheimer Kirchenkreis An der Ruhr immer stärker die Kooperation mit seinen Nachbarkirchenkreisen suchen. Für die Diakonie ist und bleibt aber die kommunale Ebene ein wichtiger Aktionshorizont. Um die lokale Verankerung bleibend zu sichern, soll die Mülheimer Diakonie künftig als gemeinnützige GmbH arbeiten. Ihre Gesellschafter sind die evangelischen Kirchengemeinden der Ruhrstadt.
Lokale Verankerung gesichert – Betriebsübergang in Vorbereitung
Einstweilen ist die mit den Unterschriften gegründete gGmbH noch eine „leere“ Gesellschaft, sie führt noch keine eigene Geschäftstätigkeit aus. Bis ein Betriebsübergang stattfinden kann, stehen noch einige vorbereitende Schritte in Verwaltung und Buchhaltung aus. Einen Betriebsübergang wird es voraussichtlich nicht vor 2025 geben. „Personalabbau bei der Diakonie ist mit dem Übergang in die gGmbH nicht verbunden“, betont Superintendent Gerald Hillebrand.
„Wir ebnen den Weg dafür, dass die diakonische Arbeit auch nach gegebenenfalls kommenden Kirchenkreisfusionen lokal in Mülheim angebunden bleibt“, erklärt Superintendent Hillebrand. Die neue gGmbH könne ferner mit einer künftig eigenständigen Verwaltung agiler arbeiten. Die gGmbH sei potenziell offen für eine Aufnahme weiterer bisheriger kreiskirchlicher Einrichtungen. Angestrebt wird zunächst ein Betriebsübergang des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis An der Ruhr in die neue Gesellschaft mit Besitzstandswahrung und Erhalt des gleichen Tarifs für die Beschäftigten.
Den Tendenzbeschluss zur Gründung der gemeinnützigen GmbH hatte die Mülheimer Kreissynode im November vergangenen Jahres gefasst. In der Folge beschlossen alle Mülheimer Presbyterien (Leitungsorgane der Kirchengemeinden), Gesellschafter der neuen gGmbH zu werden. Vorbereitet hatte die Neuaufstellung eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kirchengemeinden und des Diakonischen Werks.
Im Diakonischen Werk des Kirchenkreises An der Ruhr sind rund 300 Mitarbeitende (entsprechend rund 200 Vollzeitstellen) in den Bereichen Beratung, Familienhilfe, Integration, Soziale Arbeit an Schulen, Gefährdetenhilfe, Suchtrehabilitation und Sozialtherapie beschäftigt. In jedem Jahr profitieren rund 8000 Klientinnen und Klienten von den Angeboten des Diakonischen Werkes.