Viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter waren dabei und der Grund zur Freude war in mehrfacher Hinsicht groß, wie Superintendent Manz Manz betonte: Der Kirchenkreis An der Ruhr feierte gemeinsam mit dem Evangelischen Krankenhaus Mülheim den Einführungsgottesdienst für Pfarrerin Lisa Schönrock (31) in der Krankenhausseelsorge.
Über die biblische Geschichte von Ruth und Noomi, zweier treuer Wegbegleiterinnen, die solidarisch füreinander einstehen, predigte Pfarrerin Schönrock zu ihrer Einführung. „Wir alle brauchen Menschen, die mit uns gehen. Da ist es ganz egal, wie man zueinander steht, ob als Familie, als Freunde, unter Nachbarn oder unter Kollegen aus dem Sportverein. Gerade in Zeiten von Krankheit brauchen wir Begleitung, das ist das zutiefst Menschliche, was wir einander geben können.“ – Diesen Beistand bieten einander auch Schwiegermutter Ruth und Schwiegertochter Noomi, so hörte die Gottesdienstgemeinde in der Petrikirche. Die Frauen, die beide Witwe geworden waren, begleiteten einander über Ländergrenzen hinweg und möglicherweise auch über persönlich Trennendes, weil sie unterschiedlichen Glaubens waren und verschiedenen Generationen angehörten.
Auf herausfordernden Wegen gilt: „Manchmal braucht man auch einen Blick von außen“, so Pfarrerin Schönrock. „Die Krankenhausseelsorge versucht, das anzubieten. Und ein Stück des Weges mitzugehen.“ Für Lisa Schönrock ist der gemeinsame Weg von Ruth und Noomi eine „Hoffnungsgeschichte zweier Frauen, die mutig ihren Weg gehen, obwohl sie im patriarchalischen System ihrer Zeit keine Rechte und keine Fürsprecher hatten.“ Dabei wolle die Krankenhausseelsorge genau das sein, eine Fürsprache-Instanz für Menschen im Krankenhaus, für Patienten, Mitarbeitende und Angehörige. Die Geschichte zeige, so Schönrock, dass das Zusammenleben in aller Vielfalt gelingen könne. „Ich wünsche mir, dass wir in unserer Stadt uns daran ein Beispiel nehmen.“
Einige symbolische Stärkung für die neuen Wege in der Krankenhausseelsorge bekam die neue Krankenhausseelsorgerin von Superintendent Manz mit auf den Weg. Liebevoll verpackte Seelennahrung, die eine Krankenhausseelsorgerin gut brauchen könne für die Arbeit, die einen immer wieder mit existenzieller Not in Kontakt bringe.
Der Superintendent überreichte der Hobbysportlerin einen Turnbeutel „zum getrost nach Hause tragen“ mit Nervennahrung, aufbauendem Lesestoff und einigen Samen, die, einmal eingepflanzt, bald frische Blüten hervorbringen. Den guten Wünschen zum neuen Start schlossen sich zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten beim Empfang unter sonnigem Oktoberhimmel an.
Zur Person
Pfarrerin Lisa Schönrock ist ein Kind des Ruhrgebiets, geboren und aufgewachsen in Duisburg, studiert in Bochum, zwischendurch ein ländlicher Abstecher nach Issum während des Vikariats. Den Kontakt zur Kirche fand sie über die Jugendarbeit in Duisburg, wo sie sich auch schon intensiv in Gremien (Jugenddelegiertenkonferenz, Kreissynode) engagierte. Um des speziellen Seelsorge-Interesses willen hat sie ein zusätzliches Jahr Sondervikariat im Düsseldorfer Florence-Nightingale-Krankenhaus absolviert. Ihren Probedienst hat Pfarrerin Schönrock in der Kirchengemeinde Broich-Saarn geleistet und während dieser Zeit auch schon Kontakte in die Krankenhausseelsorge geknüpft.
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