Zu großen Fest der Demokratie hatte der Kirchenkreis An der Ruhr als Bündnispartner von „Mülheim stellt sich quer“ miteingeladen. Und zahlreiche Mülheimer*innen sind der Einladung gerne gefolgt.
Am Kirchenstand empfingen sie süßen Segen an der Candy-Bar, gaben ihre Stimme ab, für das, was sie zu einem guten Zusammenleben brauchen und notierten ihre Gedanken an der nostalgischen Was-ist-Gut-Schreibmaschine. Dazu gab es Erfrischendes in den neu produzierten „Kein Slush für Nazis“ Bechern der Evangelischen Jugend. Wer sein Gefühl für Balance und Teamwork-Qualitäten beweisen wollte, konnte sich beim Kooperations-Spiel „Tower of Power“ gemeinsam mit anderen einen Turm bauen – eine wackelige Angelegenheit, wenn man die Bausteine nur mit einer an Fäden geführten Drahtschlinge aufgreifen darf. Die evangelischen Angebote rund um „das Gute“ waren allesamt angelehnt an die Jahreslosung „Prüfet alles und behaltet das Gute“ (aus dem Paulusbrief an die Thessalonicher).


Der Kirchenkreis-Stand war einer von rund 15 Angeboten im großen Rund der Freilichtbühne. Unter dem Dach von „Mülheim stellt sich quer“ gestalteten zahlreiche Organisationen das Demokratiefest mit: AWO Mülheim, Stadtjugendring, Ev. Kirchenkreis An der Ruhr, together e.V., Mülheimer Sportjugend, Solidarische Landwirtschaft Mülheim, Initiative Erhalt unserer VHS in der MüGa, VVN-BdA MH, SPD, Jusos und Bündnis 90 / Die Grünen.
Es ist ein ganz ursprüngliches Anliegen von Kirche, sich in die Stadtgesellschaft einzubringen, so Superintendent Michael Manz. „Das gelebte demokratische Miteinander ist uns wichtig – ganz besonders wollen wir dabei das Konstruktive und Gute im Blick behalten. Als evangelische Kirche bringen wir uns sinnstiftend ins Miteinander ein, leben Geschwisterlichkeit und feiern Vielfalt, und bieten damit eine sinnvolle Alternative an zu denjenigen, die das politische Geschäft mit Wut und Angst betreiben.“

Bündnis „Mülheim stellt sich quer“
Das zivilgesellschaftliche Bündnis trat 2019, anlässlich des Protests gegen den zentralen Wahlkampfauftakt der AfD in der Stadthalle erstmals öffentlich in Erscheinung. Zur größten Demonstration in der jüngeren Stadtgeschichte kam es Anfang 2024, als über 7000 Mülheimer*innen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz auf die Straße gingen, nachdem Politiker*innen mit Verbindung zur AfD eine weitgehende „Remigration“ gefordert hatten. Im Februar 2025 rief das Bündnis auf zur Kundgebung „Aufstehen! Ein Lichtermeer für Demokratie“.
Im Sommer 2024 veröffentlichte „Mülheim stellt sich quer“ eine Resolution für Mülheim als friedliche, vielfältige und tolerante Stadt. Dort heißt es unter anderem: „Wir (…) bekennen uns zu Vielfalt, Toleranz, Zusammenhalt und demokratischem Miteinander. (…) Wir verurteilen Faschismus, (Rechts)-extremismus und rechtsradikales Gedankengut aufs Schärfste und werden unsere Demokratie hiervor verteidigen.“