Präses Latzel im WDR: „Gott lässt der Gewalt nicht das letzte Wort“

Reihe von sechs Morgenandachten beginnt am Ostermontag

Düsseldorf. Auch angesichts der grausamen Gewalt des Kriegs in der Ukraine hält Präses Dr. Thorsten Latzel an der christlichen Osterhoffnung fest: „Gott lässt der Gewalt nicht das letzte Wort“, sagt er in einer Rundfunkandacht am Ostermontag im WDR. „Alle Blumen der Welt können diesen Krieg nicht beenden. Aber auch Waffen schaffen noch keinen Frieden.“ Sie könnten helfen, unrechtmäßige Gewalt zu beenden. Dazu brauche es sie jetzt. „Aber um Frieden zu stiften, braucht es Menschen, die Schwachen helfen, Kinder großziehen, Häuser renovieren, Blumen pflanzen.“

Der rheinische Präses beginnt am Ostermontag eine Reihe von Morgenandachten, die bis Samstag, 23. April, täglich morgens in mehreren Rundfunkprogrammen des WDR zu hören sein werden. Zum Auftakt bezieht er sich auf einen der zentralen Sätze der Bergpredigt Jesu: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Das klinge nach einer schönen, heilen Welt, nur leider himmelweit entfernt von der Wirklichkeit auf Erden. Aber auch die Zeit, in der Jesus lebte, sei alles andere als eine heile Welt gewesen.

Rückblick auf die Reise nach Ungarn und in die Ukraine

Latzel blickt auf seine Erfahrungen auf seiner kürzlichen Reise nach Ungarn und in die Ukraine zurück. Dort seien ihm mehrfach Friedensstifterinnen und Friedensstifter begegnet – so der evangelische Bischof in der Karpato-Ukraine, der seine Pfarrerinnen und Pfarrer darin bestärkt, die Geflüchteten vor Ort zu unterstützen. Oder die vor dem Krieg geflohene Frau, die jetzt in einem alten Pfarrhaus in Ungarn untergebracht ist und dort als Hoffnungszeichen wieder ein kleines Blumenbeet angelegt hat. „Für mich“, so der Präses, „ist das kleine Beet ein Symbol des Friedens.“

  • 13.4.2022
  • Ekkehard Rüger
  • ekir.de/Dominik Asbach