Düsseldorf. Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr bundesweit mehr Spenden und Kollekten erhalten. Allein aus dem Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland waren es fast neun Millionen Euro – konkret: 8.980.784 Euro. Das sind rund 2,5 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021. Damals kamen 6.472.657 Euro zusammen. In dieser Summe sind alle Kollekten und Spenden aus dem Kirchengebiet zwischen Niederrhein und Saarland, Aachener Land und dem Oberbergischen enthalten.
„Weltweit leiden mehr als 700 Millionen Menschen unter Hunger. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich die Not in vielen Teilen der Welt vergrößert. Menschen in Not zu helfen, ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit und elementarer Ausdruck unseres christlichen Glaubens. Christus selbst hat das Leid jedes Armen zu seiner Sache gemacht“, sagt Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Umso wichtiger sei es, dass viele Menschen durch Spenden an Brot für die Welt ihre Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck bringen. „Dafür möchte ich mich im Namen der Evangelischen Kirche im Rheinland herzlich bedanken. Nur durch diese Spenden können sich Brot für die Welt und die weltweiten Partnerorganisationen gegen Hunger und für Gerechtigkeit einsetzen.“
Plus von zwölf Millionen Euro
Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 75,6 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von zwölf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2021: 63,6 Mio. Euro). Weitere Einnahmen – neben Spenden und Kollekten – erhielt Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und aus Drittmitteln. Hierunten fallen vor allem Mittel aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen für die weltweite Arbeit 338,6 Millionen Euro zur Verfügung, das waren 17,4 Millionen Euro mehr als 2021 (321,2 Mio. Euro).
682 Projekte neu bewilligt
Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr weltweit 682 Projekte neu bewilligt. Wie im Vorjahr waren regional Afrika mit 228 neuen Projekten und Asien/Pazifik mit 191 neuen Projekten die Schwerpunkte, auch gemessen an der Bewilligungssumme (Afrika: 92,9 Millionen Euro; Asien/Pazifik: 90,2 Millionen Euro). Inhaltlich war der Fokus von Brot für die Welt auch im Jahr 2022, Menschen durch landwirtschaftliche Projekte langfristig vor Hunger und Mangelernährung zu schützen sowie die lokale Zivilgesellschaft zu stärken.
92 Prozent der Mittel gehen an Hilfsprojekte
Insgesamt hat Brot für die Welt 92 Prozent der Mittel, 291,1 Millionen Euro, für Hilfsprojekte ausgegeben. Das sind 13,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden acht Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig. Das ist die beste zu vergebene Bewertung.