Gebetswoche für die Einheit der Christen: Gottesdienst live aus Köln

Unter dem biblischen Motto „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ (Mt 2,2) wird am Sonntag, 23. Januar 2022, der zentrale ökumenische Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen gefeiert. Die Live-Übertragung aus dem Kölner Dom beginnt um 15.30 Uhr. Der Gottesdienst wird in Gebärdensprache übersetzt.

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Zur Feier laden die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, die ACK in Nordrhein-Westfalen und die ACK in Köln ein. Die Bibelstelle Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ (Mt 2,2) bezieht sich auf die drei Sterndeuter, die sich auf die Suche nach dem göttlichen Kind machen und landläufig als die Heiligen Drei Könige bekannt wurden. Da im Kölner Dom mit seinem Dreikönigsschrein die Sterndeuter verehrt werden, passt das biblische Motto auf besondere Weise zum Ort des zentralen Gottesdiensts. Im Dom wird auch ein besonderer Stern zu sehen sein: Ein großer, dreidimensionaler Herrnhuter Stern wurde eigens für diesen Anlass hergestellt und kommt zukünftig bei ACK-Veranstaltungen in Köln zum Einsatz. Eine Kölner Sternsinger-Gruppe wird ebenfalls mit ihrem Stern vor Ort sein. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen läuft vom 18. bis 25. Januar 2022.

Christen gemeinsam unterwegs

Der Vorsitzende der ACK in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland, wird zusammen mit dem Kölner Weihbischof und Apostolischen Administrator der Erzdiözese Köln, Rolf Steinhäuser, und Oberkirchenrätin Barbara Rudolph von der Evangelischen Kirche im Rheinland den ökumenischen Gottesdienst leiten. Darüber hinaus bringen sich Vertreterinnen und Vertreter vieler weiterer ACK-Mitgliedskirchen in die Liturgie ein. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird ebenfalls vor Ort sein und ein Grußwort sprechen.

Musik symbolisiert Vielfalt der Kirchen

Die lebendige Vielfalt christlicher Kirchen kommt auch durch die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts zum Ausdruck. Neben hierzulande bekanntem Liedgut, das von Professor Winfried Bönig auf der Orgel begleitet wird, singt der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde Köln unter Leitung von Anush Nazaryan orientalische Hymnen. Auch der „Mutter Gottes” Chor der Antiochenisch-Orthodoxen Metropolie unter Leitung von Khalil Fouad bringt sich musikalisch ein. Die Musik verbindet sich dadurch mit den Texten des Gottesdiensts, die in diesem Jahr vom Rat der Kirchen im Nahen Osten erarbeitet wurden.

Kollekte für Projekt in Bagdad

Die Kollekte des Gottesdiensts ist für das „Project HOPE, Not- und Übergangshilfe für Rückkehrer*innen und die lokale Bevölkerung in Bagdad sowie in Al Qosh und Qaraqosh“ (Irak) bestimmt. Seit dem Sieg über den Islamischen Staat (IS) Ende 2017 kehren nach und nach die irakischen Binnenflüchtlinge in ihre Heimatdörfer zurück. Doch dort stehen sie aufgrund der Zerstörung ihrer Wohnhäuser, zerstörter Basisinfrastruktur und fehlender Einkommensmöglichkeiten vor erneuten Herausforderungen. Das Projekt hat zum Ziel, rückkehrende sowie verbliebene Familien in Bagdad sowie in der Ninive-Ebene im Nordirak dabei zu unterstützen, sich in ihrer Heimat wieder ein würdevolles Leben aufzubauen. Weitere Informatenen gibt es hier.

Spenden sind auf folgendes Konto unter dem Stichwort „Gebetswoche“ möglich:

Ökumenische Centrale
IBAN: DE92 4726 0307 0011 7508 01
BIC: GENODEM1BKC
Bank für Kirche und Caritas

Info: Die Gebetswoche

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen hat verschiedene Vorläufer, die mehr als hundert Jahre zurückreichen. 1908 führte der Anglikaner und spätere Katholik Paul Wattson eine Gebetsoktav für die Einheit der christlichen Kirchen mit Rom ein. 1920 gab es eine Initiative des Vorbereitungsausschusses für die erste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung. Seither wurde den Kirchen jedes Jahr ein kleines Materialheft zur Verfügung gestellt. 1966 wurde vom Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Päpstlichen Einheitsrat auf einer gemeinsamen Konsultation beschlossen, das Material in Zukunft von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeiten zu lassen. Seit 1973 wird jeweils eine ökumenische Gruppe in einem bestimmten Land um einen Entwurf gebeten – für 2022 haben Christen aus dem Nahen Osten diesen erstellt. Hierzulande wird der Text in der Geschäftsstelle der ACK in Deutschland übersetzt. Die Gebetswoche 2022 läuft vom 18. bis 25. Januar.

  • 18.1.2022
  • Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) , Red.
  • Thomas Frey