Wo Kirche sich einmischt

Reformation und Politik

„Reformation und Politik“ heißt das aktuelle Themenjahr innerhalb der bundesweit begangenen Reformationsdekade, die auf das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017 hinweist. Einen Monat lang, im Oktober 2014, laden Gemeinden, Einrichtungen und Werke des Kirchenkreises An der Ruhr zu Veranstaltungen ein, in denen man spielerisch, erlebnisorientiert oder auch in sachlich-thematischer Auseinandersetzung einen Einblick in Reformation und Politik gewinnen kann: Wer mag, kann im Rollenspiel in die Haut des Reformators schlüpfen, Fachvorträge hören oder ganz anschaulich die Felder gesellschaftlichen Engagements der evangelischen Kirche im Rahmen einer Bustour erkunden. Der Programmflyer mit Details zu allen Veranstaltungen liegt in den Gemeindehäusern aus. Achtung, oft ist eine Anmeldung zu den Veranstaltungen nötig.

Die Termine im Themenjahr:

Mittwoch, 1. Oktober, 15 bis 18 Uhr,
Diakonie-Tour

Wenn Kirche sich politisch engagiert, dann bedeutet das oft: Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit und Engagement für das Gemeinwesen. Wo das in Mülheim geschieht, zeigt exemplarisch die Diakonie-Tour im Themenjahr „Reformation und Politik“. Die Busfahrt steuert die Kleiderkammer der Lukaskirchengemeinde in Styrum, die Zentrale Beratungsstelle und Teestube des Diakonischen Werkes und das Diakoniewerk Arbeit & Kultur an. Vor Ort erläutern die Fachleute der diakonischen Arbeit das Angebot.
Abfahrt 14.45 Uhr ab Ev. Ladenkirche, Kaiserstraße 4, Anmeldung bis 12. September in der Ladenkirche, Telefon 3056731, ladenkirche@kirche-muelheim.de, Teilnahmegebühr 5 Euro,

Samstag, 4. Oktober 2014, ganztägig,
Reformation als Spiel: „Here I stand“

Ein Tag mit dem preisgekrönten Strategiespiel „Here I stand“. Übernehmen Sie die Rolle von Martin Luther oder als Papst, als Sultan Suleiman oder als Kaiser Karl V. von Habsburg, im Kampf um Macht und die Herzen der Menschen. Anmeldung: Pfarrer David Ruddat, Telefon 0208.4693865,
david.ruddat@kirche-muelheim.de
Veranstaltungsort: Gemeindezentrum Lindenhof 20

Montag, 6. Oktober bis Freitag, 10. Oktober
Studienfahrt „Kirche und Europapolitik

Studienfahrt nach Brüssel mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e.V. zum Thema „Brüssel – Kirche und Europapolitik heute“.
Informationen und Anmeldung bei Pfarrer Gerald Hillebrand,
Telefon 0208. 423737.

 

Mittwoch, 22. Oktober, 15 bis 17 Uhr
„Bildungsarmut und Sprachbarrieren entschlossen bekämpfen“

Vortrag und Diskussion zur sozialpolitischen Relevanz einer Forderung von Martin Luther mit
Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe (Justus-Liebig-Universität Gießen),
Fachveranstaltung des Diakonischen Werkes
Anmeldung: Telefon 0208. 3003277 / asd@diakonie-muelheim.de
Veranstaltungsort: Haus der Ev. Kirche (Altenhof), Kaiserstraße 6

 

Samstag, 25. Oktober, 18 Uhr
Frauenmahl, Thema „Die Armut ist weiblich“

Ein nahrhafter Abend für Körper und Geist. Neben Speis und Trank gibt es thematische Impulse von Tischrednerinnen aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Die Initiative der Frauenmahle greift zurück auf die von Martin Luther gepflegte Kultur der Tischrede, in der er Theologie und Alltag überzeugend zusammenbrachte – 500 Jahre nach Luther rücken die Frauen als Tischrednerinnen in den Mittelpunkt.
Veranstaltungsort: Gemeindehaus Christuskirche, Lindenhof 20. Tischrednerinnen: Rechtsanwältin Nicole Susanne Helmer, Antje Buck, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mülheim an der Ruhr und Andrea Krause, Abteilungsleiterin der Ambulanten Gefährdetenhilfe des Diakonischen Werkes.
Karten im Vorverkauf für 10 Euro im Gemeindebüro Broich,
Tel. 0208. 427120, oder in der Ladenkirche, Tel. 0208. 3056731.

Sonntag, 26. Oktober, 11 Uhr,
Vortrag „Reformation und Politik“

mit Prof. Dr. Dieter Beese, anschließend Imbiss,
Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch
Veranstaltungsort: Evangelische Markuskirche, Springweg 10

Die Reformation war und ist mit ihren Folgewirkungen natürlich selbst ein Politikum ersten Ranges. Aus gegebenem Anlass haben die Reformatoren sich jedoch auch ausdrücklich zum Verhältnis von Religion und Politik geäußert. Wohl ist die weltliche Ordnung von Gott gegeben, aber fromme Fürsten sind doch ein seltenes Wildbret im Himmel. An zwei bis heute nachwirkende Schriften von Martin Luthers ist zu erinnern: „Eine treue Vermahnung Martini Luther zu allen Christen, sich zu hüten vor Aufruhr und Empörung“ (1522) und „Von weltlicher Obrigkeit. Wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“ (1523). Die Spannung zwischen Loyalität und Selbstbestimmung kennzeichnet im Großen und im Kleinen das politische Geschäft. In ihr sollen Christen ihren Glauben bewahren und bewähren.

Mittwoch, 29. Oktober, 19.30 Uhr
„Schwerter zu Pflugscharen oder: Wenn Bibelworte politisch wirken“

Vortrag von Prof. Dr. Franz-Heinrich Beyer (Bochum)
Vortrag zu Bibelgebrauch und kirchlicher Existenz unter den Bedingungen der DDR. Veranstaltungsort: Ev. Immanuelkirche, Kaiser-Wilhelm-Straße 21

Samstag, 22. November, vormittags
Exkursion zur Gemarker Kirche (Wuppertal) mit Ausstellungsbesuch

Ökumenischer Ausflug (Abfahrt aus E-Kettwig) nach Wuppertal-Barmen mit Führung durch die Ausstellung „Gelebte Reformation“ zur Barmer Theologischen Erklärung, Anmeldung im Ev. Gemeindebüro Kettwig, Telefon 02054. 83910 oder info@ev-kirche-kettwig.de.

 

Freitag, 31. Oktober, 19 Uhr, Petrikirche
Reformationsgottesdienst
Zum Gottesdienst am Reformationstag lädt der Kirchenkreis An der Ruhr am Freitag, 31. Oktober, 19 Uhr, in die Petrikirche am Pastor-Barnstein-Platz ein. Es predigt Superintendent Pfarrer Helmut Hitzbleck. Für die musikalische Gestaltung sorgen Kreiskantor Bertold Seitzer (Orgel) und Felicia Friedrich (Gesang).
Am Reformationstag erinnern sich die evangelischen Christen an Martin Luther, der der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an die Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Die damalige Auffassung: Nur durch gute Taten und auch durch erkauften Ablass lasse sich Gottes Liebe „verdienen“. Luther kritisierte diese Vorstellung: Gottes Zuwendung muss nicht erst verdient werden. Die Erlösung aller Menschen ist stellvertretend durch Jesu Tod am Kreuz geschehen. Mit dieser von vielen Menschen als befreiend empfundenen Argumentation gab Luther den Anstoß zur Reformation.

Das Reformationsjubiläum:

1508 kommt der Mönch Martin Luther nach Wittenberg. 1517 veröffentlicht er seine berühmten 95 Thesen, die Reformation beginnt. 2017 wird bundesweit das 500-jährige Reformationsjubiläum gefeiert werden. Mit Veranstaltungen im Rahmen der Reformationsdekade bereiten sich die Evangelischen in Mülheim und Kettwig auf das Jubiläum vor und laden zum Mitfeiern ein. Jedes Jahr bis 2017 ist dabei einem speziellen Thema gewidmet. Für 2015 wird eine Wiederholung des im letzten Jahr erstmals gefeierten „Gastmahls“ geplant.

  • 31.7.2014
  • ekir.de
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