Über mögliche Veränderungen im Betrieb der Evangelischen KiTa „Haus der kleinen Leute“ am Klöttschen informiert die Evangelische Lukaskirchengemeinde am Abend die Eltern. Die Lukaskirchengemeinde plant, auf einen Trägerwechsel im Kindergartenjahr 2016 / 2017 zuzugehen. Zum neuen Kindergartenjahr können ferner keine weiteren Kinder mit besonderem Förderbedarf aufgenommen werden, da die Kirchengemeinde den Betrieb einer integrativen KiTa entsprechend der neuen Anforderungen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) nicht auf Dauer gewährleisten kann. Für die sieben Kinder mit besonderem Förderbedarf, die zum nächsten Kindergartenjahr noch keine Schulkinder sind, hat dies jedoch keine Auswirkungen. Alle können weiter im „Haus der kleinen Leute“ bleiben.
Das „Haus der kleinen Leute“, bislang eine integrative Einrichtung, wird ab dem kommenden Kindergartenjahr (ab 1. August 2015) als Regeleinrichtung fortgeführt. Grund sind neue höhere Anforderungen durch das Kinderbildungsgesetz, denen die Gemeinde nicht nachkommen kann. So müsste die Kirchengemeinde als Träger künftig die Förderung der Kinder individuell mit den Krankenkassen abrechnen, bislang wurde dies über Pauschalen mit dem Landschaftsverband abgegolten. Hinzu kommt, dass aktuell nur Übergangsregelungen gelten und konkrete Ausführungsstimmungen fehlen. Der Arbeitsplatz eines therapeutischen Mitarbeitenden ist in Kürze vakant. Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde sich entschlossen, keine neue integrative Fachkraft mehr einzustellen. Die verbleibenden sieben Kinder mit Behinderung werden durch die zweite in der Einrichtung tätige integrative Fachkraft gefördert und können weiter in der Einrichtung bleiben.
Desweiteren informiert die Lukaskirchengemeinde die Elternschaft darüber, dass es erste Überlegungen zu einem Trägerwechsel gibt. Die Kirchenge-meinde betreibt aktuell drei KiTas in Mülheim. Neben dem Haus der kleinen Leute sind dies das Familienzentrum Kindergarten Kunterbunt in Dümpten am Schildberg und das Familienzentrum „Die kleinen Strolche“ in Styrum an der Feldstraße. Für den laufenden Betrieb bringt die Gemeinde jährlich 200.000 Euro an nicht refinanzierten Eigenmitteln auf. „Uns liegt die Arbeit mit Kindern und Familien sehr am Herzen und wir nehmen unseren Bildungsauftrag ernst. Die entstehenden Kosten für den Betrieb dreier KiTas können wird jedoch auf Dauer nicht stemmen“, erklärt Pfarrerin Gundula Zühlke, die dem Presbyterium der Evangelischen Lukaskirchengemeinde vorsitzt. Die Kirchengemeinde hat daher mit der Stadt erste Gespräche bezüglich eines Trägerwechsels geführt. „Priorität bei allen Gesprächen ist, dass ein neuer Träger die dringend notwendige Arbeit möglichst reibungslos fortsetzen kann“, so Pfarrerin Gundula Zühlke.
Zurzeit gibt es im „Haus der kleinen Leute“ zwei Gruppen mit je 15 Plätzen. Nach der Umwandlung in einen Regelkindergarten stünden zwanzig Plätze pro Gruppe zur Verfügung. Insgesamt gibt es in den KiTas der evangelischen Lukaskirchengemeinde acht Gruppen für Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren. 141 Kinder besuchen die KiTas der Gemeinde. In den letzten Jahren sind annähernd 500.000 Euro an nicht refinanzierten Eigenmitteln in Umbaumaßnahmen für die Betreuung unter dreijähriger Kinder investiert worden. Für den laufenden Betrieb werden pro Jahr 200.000 Euro an nicht refinanzierten Eigenmitteln aufgewendet.